Zeitschenker*innen für Kinder seelisch erkrankter Eltern

von | 23. Mai 2022 | Miteinander leben, streiten, wachsen

Das Institut für soziale und kulturelle Arbeit in Nürnberg bietet in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Familienpatenschaften für Kinder an, bei denen ein Elternteil von einer seelischen Erkrankung betroffen ist. Viele dieser Kinder leben in zu großen Schuhen und müssen schon früh Verantwortung übernehmen. Zudem können sich psychische Erkrankungen insbesondere in den ersten drei Lebensjahren negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Wie alle Eltern, wollen auch Eltern mit einer seelischen Erkrankung nur das Beste für ihre Kinder. In Krisenzeiten schaffen sie es allerdings manchmal nicht die Bedürfnisse ihrer Kinder so zu erfüllen wie sie gerne möchten.

Aus diesem Grund wurden Familienpatenschaften ins Leben gerufen. Ehrenamtliche Familienpat*innen übernehmen eine Patenschaft für ein Kind und die Kinder gewinnen eine stabile Bezugsperson in ihrem Leben dazu. Die Patenschaft findet meist 1 mal pro Woche für 2 bis 3 Stunden statt und Patin oder Pate und das Kind unternehmen etwas Schönes zusammen. Je nach Interesse gehen sie auf den Spielplatz, buddeln im Garten oder basteln zusammen etwas. Während dieser Zeit können die Eltern Kraft tanken und anschließend wieder gestärkt für ihr Kind da sein. Auch die Patinnen und Paten profitieren von der Patenschaft. Sie sammeln schöne Erlebnisse mit ihren Patenkindern und erfahren Dankbarkeit. Sie können ihre Talente und Hobbies mit den Kindern teilen und ihnen somit weitere Ressourcen für ihre Zukunft mitgeben.

Wie werde ich Familienpat*in?

Interessierte Ehrenamtliche melden sich bei den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen des ISKA und können bei einem ersten unverbindlichen Gespräch all ihre Fragen und Bedenken klären. Wenn sich die Interessierten dafür entscheiden, eine Patenschaft übernehmen zu wollen findet ein ausführliches Kennenlerngespräch statt. Innerhalb dieses Gesprächs werden alle Wünsche und Vorstellungen der Freiwilligen besprochen, sowie die Beweggründe weshalb eine Patenschaft angestrebt wird. Abschließend gibt es noch einige wenige Formulare, die ausgefüllt und besprochen werden.

Welche Voraussetzungen muss eine Familie haben, um eine Patenschaft zu bekommen?

Es gibt wenige Voraussetzungen, die Familien erfüllen müssen:

  • Die Familie muss ihren Hauptwohnsitz in Nürnberg haben
  • Das Kind muss zwischen 0 und 6 Jahre alt sein
  • Das betroffene Elternteil muss therapeutisch angebunden sein

Wie finden Familie und Pat*in zusammen?

Vorab wird genau geprüft, ob zeitliche Vorstellungen, räumliche Distanz und allgemeine Vorstellungen zueinander passen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und beide Parteien sich kennenlernen möchten, findet ein erstes Treffen statt. Bei diesem dabei sind die hauptamtlichen Mitarbeiteten der Familienpatenschaften, die potenzielle Patin bzw. Pate sowie die Familie. Bei diesem Treffen können sich alle unverbindlich kennenlernen, sich Fragen stellen und überprüfen ob die Chemie stimmt. Nach 2 bis 3 Tagen Bedenkzeit können sich Pat*in und Familie für oder gegen ein weiteres Treffen entscheiden. Wenn sich alle dafür entscheiden, werden die Kontaktdaten ausgetauscht und die Beteiligten können sich verabreden. Eine Patenschaft ist für die Familien immer kostenlos.

Kontakt:
Sie können uns über folgende Wege erreichen:
Per Mail:
gruenewald@iska-nuernberg.de
binder@iska-nuernberg.de
Per Telefon: 0911/ 272 998 14
Webseite: ISKA: FAMPA: Überblick (iska-nuernberg.de)

 

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Bildnachweis: Kati Spichal adobe-stock, ISKA