„Wir wollen den Hunger auf Theater wecken!“
Der Kachelbau Nürnberg in der Michael-Ende-Straße 17 ist gut erreichbar über die U-Bahn-Haltestelle Rothenburger Straße und eines der wenigen Gebäude, die früher einmal zum Schlachthofgelände gehörten. Heute ist es ein Ort der Kinderkultur: Das Kindermuseum ist darin zuhause und auch das Theater Mummpitz.
Beide Einrichtungen teilen sich das Foyer mit dem gemütlichen „Café Mahlzahn“, in dem wir Andrea Maria Erl treffen.
Mit Musik!
„Livemusik gehört zu allen Stücken, die „Mummpitz“ auf die Bühne bringt,“ erzählt sie, „aber Musik gibt es auch hier im Café Mahlzahn: Einmal im Monat laden wir samstags zu „Jazz für Kinder“ ein. Kombiniert mit einem Brunch gibt es kleine Geschichten, die mit Jazz-Rhythmen unterlegt werden. Das ist schon bis Mai ausgebucht, so gut kommt das an! Aber ab Juli ist die Anmeldung für die Herbst- und Winterveranstaltungen möglich“.
Auch die Spielzeit der „Mummpitze“ läuft von Oktober bis Mai.
„Danach ist es zu warm und Familien unternehmen lieber was im Freien“, weiß Andrea Maria Erl als langjährige künstlerische Leiterin. „Wir arbeiten im Sommer aber trotz alledem – das ist unsere Zeit für Projekte und Angebote für Schulen“.
Die Stücke, die im Theater Mummpitz auf die Bühne kommen, variieren in der Form:
„Mal experimentieren wir mit Puppen, mal ist es ein Hörschauspiel…immer aber setzen wir Themen um, die Kinder auch beschäftigen, sei es Armut, Stark werden, Abschied oder Herausforderungen bewältigen. Erwachsene sollen ihre Freude daran haben wie die Kinder, die zu uns kommen. Und die Livemusik soll das Publikum berühren.“
„Panoptikum“, Projekte und Programme
Besonders gern weist sie auf das Europäisch-Bayerische Kindertheaterfestival hin, das Theater Mummpitz schon zum 11. Mal in Nürnberg auf die Beine stellt, vom 4. bis zum 9. Februar 2020: Panoptikum.
Aus Kroatien, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Portugal und Tschechien kommen Ensembles nach Nürnberg, die ihr Publikum an verschiedenen Spielorten verzaubern und bezaubern.
„Wir bieten theaterpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche an, aber auch ganze Theaterwochen in der Schule,“ erzählt Andrea Maria Erl, „Bei uns können Fortbildungen für Erzieher und Lehrkräfte gebucht werden. Jahr für Jahr erreichen wir mit dem Programm „Kulturrucksack“ viele hundert Grundschüler über ihre Klassen. Dafür sind wir – jedes Jahr aufs Neue! – auf Stifter und Sponsoren angewiesen.“
Aber dem Ensemble ist es auch ein Herzensanliegen, dass Kinder, die sonst nie ein Theater betreten würden, auf diese Art und Weise Zugang dazu finden:
„Der Theaterbesuch der Kinder mit der Schule ermöglicht dann oft auch den Erstzugang der Eltern zum Theater, die zum Mitkommen animiert werden. Wir wollen ja auch den Hunger auf Theater wecken!
Bald ist 40.Geburtstag!
„Theater Mummpitz“ wird 40 Jahre alt und wir dürfen gespannt sein auf das Programm, das dafür auf die Beine gestellt werden wird.
Andrea Maria Erl verrät schon mal so viel: „Es gibt im Dezember ein Musiktheaterstück mit dem gesamten Ensemble und Beiträgen von Künstler*innen, die früher bei uns gearbeitet haben, und außerdem ein großes Fest! Es ist so schön für uns zu sehen, wie junge Leute, die hier anfingen zu spielen und dann woanders Fuß gefasst haben, irgendwann mal wieder kommen und bei Projekten von Mummpitz mitwirken!“
„Entdecke das M E H R!“…so wirbt das Theater Mummpitz gerne. Ihr entdeckt das M E H R auf:
https://www.theater-mummpitz.de/
und das Theaterfestival Panoptikum hier:
https://www.festival-panoptikum.de/
Die Nachbarn von „Mummpitz“ im Kachelbau sind das Kindermuseum und das „Museum im Koffer“:
Bildnachweis: Michael Zanghellini, Rudi Ott, Doris Reinecke
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