„.. und auf einmal ist unser Baby da! … Teil 2: Stillen “
Und nun?
Kaum ist das Baby da, geht es direkt um DAS wichtigste Thema der ersten Stunden: das Stillen.
Ich erzähle euch in diesem Blogbeitrag von meinen eigenen, persönlichen Erfahrungen damit und wie wir zurechtkommen!
Schon vor der Geburt habe ich mir vorgenommen, mein Baby die ersten Monate voll zu stillen.
Ich dachte das geht ganz automatisch, und von eventuellen Schwierigkeiten oder vielleicht sogar Schmerzen wollte ich nichts hören! Dann holte mich allerdings die Realität ein und ich merkte, dass mein Baby und ich einen gemeinsamen Lernprozess durchlaufen müssen.
Voll stillen heißt übrigens, dass es nichts Anderes zu sich nimmt als Muttermilch. Manchmal ist das nicht immer möglich, zum Beispiel, wenn das Kind zu früh geboren wird und im Krankenhaus bleiben muss oder wenn der Körper der Mama keine Milch produzieren kann. Daneben gibt es noch ganz viele andere Gründe, weshalb Kinder nicht gestillt werden können. Auch über medizinische Aspekte des Stillens kann ich euch nichts erzählen – es geht in diesem Beitrag nur über meine eigenen und persönlichen Erfahrungen! 🙂
Schon in den ersten paar Lebensminuten möchte das Baby an die Brust.
Das ist ein natürlicher Instinkt, und irgendwie weiß das Baby direkt wie es sich „andocken“ kann. Auch für mich hat sich das natürlich angefühlt und ich war froh, dass es direkt geklappt hat.
Doch nach den ersten paar Stunden merkte ich, dass es manchmal doch nicht ganz automatisch funktioniert. Da es mein erstes Baby war, hatte ich weder Erfahrung im Stillen noch eine Routine. Und ich merkte ganz schnell, dass auch mein Baby lernen muss, wie man an der Brust trinkt um satt und zufrieden zu sein.
In der Entbindungsklinik bekam ich Hilfe von Hebammen und Kinderkrankenschwestern.
Sie erklärten mir was in meinem Körper passiert – nämlich, dass die sättigende Milch erst nach 3-4 Tagen produziert wird. Vorher trinkt das Baby mit seinem ganz kleinen Magen (ungefähr so groß wie eine Murmel) die sogenannte Vormilch (auch Kolostrum genannt). Die Vormilch unterscheidet sich von der Milch, die nach 3-4 Tagen kommt, denn sie enthält sehr viel mehr Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß. Sie versorgt das neugeborene Baby optimal in den ersten Tagen.
Der sogenannte Milcheinschuss – der Tag, an dem anstatt der Vormilch die Milch produziert wird – ist ein sehr anstrengender Tag für mich gewesen. Ich spürte den Milcheinschuss körperlich und auch in meinem Hormonhaushalt wurde einiges durcheinandergewirbelt. Das dauerte aber tatsächlich nur 24 Stunden, und danach regulierte mein Körper direkt die Produktion der Milch und passte sie auf den Hunger meines Babys an.
Nun hatten wir die ersten paar Tage geschafft.
Leider musste ich aber feststellen, dass mein Baby die Brust nicht immer gut erwischen konnte und oft frustriert davon war. Auch die Brust schmerzte, da die Milch immer mehr wurde und die Brustwarze sehr beansprucht wurde. (Das tat tatsächlich sehr weh, ich kann aber jede Mama beruhigen – der Schmerz, den man am Anfang beim Ansaugen spürt, der geht vorbei!) Für mich war diese Situation dann frustrierend, wollte ich doch nur, dass mein Baby sich satttrinken kann. Meine Hebamme riet mir nach ein paar Tagen dazu, mein Baby mit Stillhütchen zu unterstützen. Stillhütchen sind kleine Hütchen aus Silikon, die an die Brust aufgesetzt werden. Das Baby kann das Hütchen besser fassen und tut sich beim Saugen leichter. Die Stillhütchen waren mir eine große Hilfe und bereits nach zwei Tagen war mein Baby so zufrieden und kräftig, dass es ohne Stillhütchen trinken konnte.
Ab da ging es bergauf. Wie schon beschrieben, lies der Schmerz beim Ansaugen immer mehr nach und nach ungefähr 4 Wochen war er völlig verschwunden. Nun stille ich mein Baby seit 10 Wochen und bin über jeden weiteren Tag glücklich. Wir sind ein eingespieltes Team und ich freue mich jeden Tag daran, dass mein Baby nur durch die Mamamilch wächst und gedeiht! 🙂
Falls ihr euch auch vorgenommen habt zu stillen und nicht immer alles ganz einfach ist oder es am Anfang sogar weh tut – haltet durch, es geht vorbei und es lohnt sich!
Zum Schluss für euch noch hilfreiche Links und Informationen:
https://www.lalecheliga.de/ Ihr könnt euch auf der Website der La Leche Liga Deutschland e.V. Informationen rund um das Stillen holen und euch telefonisch von Stillberaterinnen beraten lassen – mir hat es sehr geholfen, die Theorie hinter dem Stillen zu verstehen und auf die Erfahrungen von Stillberaterinnen zu vertrauen.
https://www.nuernberg.de/imperia/md/buendnis_fuer_familie/dokumente/folder_wus_es_screen-1.pdf Leider bin ich Corona-bedingt kaum mit meinem Baby unterwegs gewesen und habe somit nur beim Spazierengehen in der „Öffentlichkeit“ gestillt. Dennoch habe ich immer den Flyer „Wickel- und Stillmöglichkeiten in Nürnberg“ vom Bündnis für Familie im Wickelrucksack. Darin findet man viele Orte aus Handel, Gastronomie und öffentlichen Gebäuden die Still- und Wickelmöglichkeiten anbieten. Neben den Adressen und der Angabe, ob der Zugang barrierefrei ist, findet man darin sogar die Öffnungszeiten. Aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen besteht leider keine Garantie, dass man die benannten Orte zurzeit besuchen kann!
Bildnachweis: Joana Zehrer, AdobeStock, Joana Lohner
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