Papa Seepferdchen bringt die Kids zur Welt

von | 8. März 2021 | Freizeit!!!

Familienmenschen denken bei „Seepferdchen“ gerne an ein Abzeichen, das dem eigenen Nachwuchs Grundkenntnisse des Schwimmens bescheinigt. Von Grundkenntnissen ist natürlich bei dem tierischen Vorbild nicht die Rede. Als Fische können Seepferdchen hervorragend schwimmen.

 

Im Tiergarten Nürnberg sind Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) in einem Aquarium im Affenhaus zu sehen

Die in der Karibik von Florida bis Brasilien beheimateten Seepferdchen können bis zu 15 Zentimeter lang werden. Vielleicht ist es ihre aufrechte Körperhaltung, die zu ihrem lateinischen Namen führte. „Hippocampus“ stammt aus der Mythologie und ist der Name eines Fabelwesens – halb Pferd, halb Fisch – auf dem der Meeresgott Poseidon ritt.

 

 

 

 

 

Seepferdchen leben paarweise und besetzen gemeinsam ein Revier

Um die Partnerbindung zu halten, treffen sich die beiden morgens zu einem Begrüßungsritual. Dabei schwimmt das Weibchen zum Männchen und fordert es zu einer Art Tanz auf. Während sich das Männchen an einem Pflanzenstängel festhält, umgreift das Weibchen mit dem Schwanz dasselbe Pflanzenteil und beide drehen sie sich darum herum. Danach schwimmen beide synchron mit ineinander gehakten Schwänzen in ihrem Revier.

 

Bei den Seepferdchen tragen die Männchen den Nachwuchs aus

Die Weibchen produzieren die Eier übergeben sie bei der Paarung in eine Bruttasche der Männchen auf deren Bauchseite. Dort entwickeln sich die Eier bestens geschützt.

Die Innenwand der Bruttasche ist gut mit Blutgefäßen bestückt, um den Nachwuchs mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Nach etwa 30 Tagen wird es in der Bruttasche zu eng und der Vater entlässt seine Jungen. Zwillinge oder Drillinge sind für Seepferdchen kein Thema. Bei dieser Tierart geht es gleich in die Hunderte, wenn nicht Tausende, wenn Nachwuchs zur Welt kommt.
Einmal geschlüpft, sind die gerade einmal acht bis zehn Millimeter kleinen Winzlinge ganz auf sich gestellt und gehen auf Futtersuche.

 

 

 

Im Tiergarten werden die Jungtiere hinter den Kulissen in Aquarien mit geringer Strömung und viel Futter in der passenden Größe – das sind winzige Krebse und Rädertierchen – aufgezogen. Die kleinen Seepferdchen müssen sozusagen im Futter schwimmen. Der Wechsel der Futtertiere – passend zum Wachstum der Seepferdchen – ist nicht einfach und erfordert auch eine Umstellung der Fressgewohnheiten der Jungtiere. Deshalb ist die Zucht dieser Fische auch heutzutage noch keine Selbstverständlichkeit. Umso schöner, dass der Tiergarten immer wieder auch Seepferdchen an andere Aquarien abgeben kann.

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Bildnachweis: Wolfgang Goettler, Zsuzsanna Helgeth, Helmut Mägdefrau