Niemals schütteln!

von | 24. Januar 2019 | Eltern werden, Eltern sein

Ein Baby zu haben ist die schönste Erfahrung, die man im Leben machen kann. Aber nicht immer ist die Zeit mit dem kleinen Menschen einfach.

Viele Eltern kennen das, man ist übermüdet, erschöpft und verzweifelt, weil das Baby schreit und sich so gar nicht beruhigen lassen will.
Dass Babys schreien ist völlig normal, sie können sich nicht anders mitteilen. Besonders in den ersten Lebensmonaten schreien Babys durchschnittlich 2 bis 3 Stunden täglich, manchmal sogar länger.
Ein Baby schreit, weil es hungrig oder die Windel voll ist. Vielleicht hat es Bauchweh, dann nehmen Sie es auf den Arm und massieren ihm sanft Rücken oder Bauch. Möglicherweise will es aber beschäftigt werden oder ist im Gegenteil sehr müde und braucht Ruhe.
Manchmal schreien und schreien Babys und lassen sich durch nichts beruhigen. Das kommt gelegentlich vor und ist normal. Aber irgendwann liegen die Nerven blank.

Wenn Sie am verzweifeln sind, tun Sie erst einmal etwas für sich!

  • Legen Sie das Baby auf den Rücken in sein Bettchen oder notfalls auf eine Decke auf den Boden
  • Verlassen Sie den Raum, atmen Sie tief durch und kommen erst einmal zur Ruhe
  • Vielleicht haben Sie etwas zur Hand, mit dem Sie Ihre Gehörgänge verschließen können, die Reduzierung der Lautstärke führt oft schon zu einer spürbaren Entlastung
  • Holen Sie sich Hilfe, rufen Sie eine vertraute Person an, die Sie möglicherweise sogar vor Ort unterstützen und entlasten kann
  • Lässt sich das Baby durch nichts beruhigen, rufen Sie einen Kinderarzt an oder suchen Sie eine Kinderklinik auf

Tun Sie bitte eines nicht, unter keinen Umständen:
Schütteln Sie bitte nicht Ihr Baby! – Das bedeutet Lebensgefahr!

Der Kopf eines Babys ist im Vergleich zum Körper noch sehr groß und schwer. Zudem ist die Hals- und Nackenmuskulatur noch nicht ausgeprägt, so dass das Baby den Kopf nicht von alleine halten kann. Durch Schütteln wird der Kopf in eine Rotationsbewegung gebracht, die Folgen sind verheerend.
Das Gehirn wird mit Sauerstoff unterversorgt, es entstehen schwere bleibende Schäden, die auch zum Tod führen können.
Die Sterblichkeitsrate ist hoch, sie liegt bei 30 % und 70 % aller überlebenden Kinder mit Schütteltrauma tragen bleibende Schäden davon.

Deshalb schütteln Sie bitte niemals Ihr Baby!

Unter der Rufnummer 0911/231-33 33 (Koordinierende Kinderschutzstelle und Kinder- und Jugendnotdienst) erhalten Sie rund um die Uhr Hilfe, an 7 Tagen die Woche. Zögern Sie bitte nicht, anzurufen, wenn Sie nicht mehr weiter wissen und voller Verzweiflung sind.

2 Kommentare

  1. Seit Januar haben wir einen kleinen Sohn. Ich wusste nicht, dass der Kopf beim Baby im Vergleich zum Rest des Körpers sehr schwer ist und ein Kleinkind eine Nacken-Unterstützung braucht, weil es von alleine den Kopf nur schwer kontrollieren kann. Ich denke für unseren Sohn werden wir einen Kinderarzt besuchen, um festzustellen, was ihm fehlt.

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  2. Das ist genau das, was ich zu zum Thema Kinderarzt gesucht habe. Ich werde es mit meinem Bruder besprechen, der auch viel über dieses Thema weiß. Mal sehen, ob er mir noch mehr Tipps geben kann!

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