Ob Hörbücher, Vorlesen in Kindergarten und Schule oder selbstsprechende Bücher, das Vorlese- Angebot für Kinder scheint groß. Wieso soll ich dann selbst noch vorlesen? Und was bewirkt es überhaupt? Wie lässt sich das Vorlesen in den (oft schon durchgetakteten) Alltag integrieren?
Wenn Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde beginnen, dem Kind vorzulesen können viele Fragen aufkommen. Auch Unsicherheiten entstehen: Kann ich das überhaupt? Gefällt meinem Kind das Vorlesen? Einige Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.

Was bringt es meinem Kind, wenn ich vorlese?
Vorlesen bietet Kindern die Möglichkeit sich mit ihrer eigenen Vorstellung die Geschichte ausmalen. Dadurch wird die Fantasie deines Kindes angeregt. Das Lesen fördert außerdem die Aufmerksamkeit und den Wortschatz von Kindern. Das Kind bekommt Lust darauf, selbst zu Lesen.
Rituale sind wichtig für Kinder, sie geben ihnen Halt und begleiten sie in ihrer Entwicklung. Das tägliche Vorlesen kann eines davon sein.

Was bringt es mir selbst, wenn ich vorlese?
Das Lesen bietet auch für den Vorlesenden Vorteile. Lesen fördert die Verbindung zwischen dem Kind und dem Erwachsenen. Bücher können dabei eine Einladung sein, um ein gemeinsam in Welten einzutauchen und Neues zu entdecken. Die Geschichte kann auch als Einleitung zu einem fröhlichen oder auch traurigen Thema aus dem gemeinsamen Alltag genutzt werden. Sie sind ein guter Start sein, um mit dem Kind dazu ins Gespräch zu kommen.
Außerdem kann Vorlesen eine beruhigende Wirkung auf dich und dein Kind haben. Das Ritual kann eine Pause im hektischen Alltag bieten. Sucht euch einen ruhigen Ort und macht es euch gemütlich. Gerade um am Abend den Tag ruhig abzuschließen, bietet Vorlesen eine gute Möglichkeit.
Auch die eigene Sprachfertigkeit kann verbessert werden, gerade wenn nicht in der Muttersprache vorgelesen wird.
Weitere Information rund ums Vorlesen findet ihr unter: www.stiftunglesen.de

Wie lange soll das Vorlesen dauern?
Vorlesen muss nicht stundenlang am Stück erfolgen. Bereits 5 bis 10 Minuten am Abend sind eine echte Bereicherung für dein Kind und eure Beziehung. Lieber kürzere Abschnitte lesen und dafür morgen gleich wieder. Gerade, wenn dein Kind eher unruhig ist, beginne mit kleinen Einheiten und erwarte zu Beginn nicht zu viel: aufmerksames Zuhören benötigt Übung.
Muss ich schauspielern können, um meinem Kind vorzulesen?
Für das Vorlesen muss man erstmal keine besonderen Fähigkeiten besitzen. Ausprobieren ist erlaubt. Such dir ein Buch aus, dass auch dir gefällt und probiere es abends vor dem Schlafengehen oder am Nachmittag doch einmal aus. Ein verregneter Sonntag lädt ebenfalls dazu ein. Probiere aus, welche Tageszeit und Umgebung für dich und dein Kind passt: abends im Bett, nachmittags auf dem Sofa oder vor dem Mittagsschlaf im Sessel.

Was lese ich vor? Woher bekomme ich Lesestoff?
Gedichte, Geschichten aber auch Sachbücher lassen sich gut vorlesen. Egal, ob Neuling im Vorlesen oder erprobte Vorleserin oder Vorleser: Lesestoff gibt es in Buchhandlungen, den Stadtteilbüchereien oder auf Flohmärkten. Unter einfach vorlesen! gibt es außerdem jede Woche neue kostenlose Geschichten, die sich auch auf dem Laptop, Tablet oder Smartphone vorlesen lassen.
Egal ob klassische Märchen oder Kinderkrimis – auf diesen Wegen findet jede/r Geschichten zu unterschiedlichsten Themen, die Klein und Groß begeistern. Die Bücher können witzig sein oder ernste Themen kindergerecht betrachten. Nicht selten lernen auch die Großen etwas dazu und finden ihre Lieblingsbücher.
Das Angebot der Stadtbibliothek Nürnberg findet ihr unter: www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/
Kostenlose digitale Geschichten gibt es unter: www.einfachvorlesen.de

Und zum Schluss: Darf das Vorlesen Spaß machen?
Unbedingt!

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