Radfahren in der Stadt Teil 2: Radausflüge in und bei Nürnberg ohne Stress

von | 27. August 2021 | Freizeit!!!

Radfahren ist Unabhängigkeit (fragt Frauen…). Und manchmal sogar fast ein bisschen wie die Erfüllung des Traums vom Fliegen, auch wenn die Straßen in Nürnberg nicht überall zum Radfahren einladen. Doch Radfahren ist eine Kulturtechnik für jede*n, um mobil und überall dabei zu sein. Außerdem ist Radfahren gesund, klimaverträglich und eine preisgünstige Art der Fortbewegung. In dieser Serie verrät Nicola Mögel vom ADFC Nürnberg ein paar Tricks zum Radfahren Lernen, macht auf Radtouren in und um Nürnberg aufmerksam und widmet sich dem Einsatz des Fahrrads als Lastenesels.

Radfahren soll auch Spaß machen. Warum nicht einfach mal an einem schönen Septembertag aufs Rad steigen und eine kleine Runde um den Dutzendteich fahren? Oder mit etwas mehr Ehrgeiz von Schwaig über Hammer bis auf den Hauptmarkt, gekrönt von einem Eis? Auf der Langstrecke ist eine Tour am Ludwig-Main-Donau Kanal von Nürnberg bis Neumarkt eine tolle Tagestour – und auch noch fast flach.

Die kurze Strecke um den Dutzendteich ist natürlich auch flach und lässt sich auch gut zu Fuß meistern. Außerdem ist die Strecke autofrei. Sie ist also eine prima Einsteigerpiste für Kinder und alle sonstigen Radneulinge. Für die Anfahrt ist es am einfachsten, das Rad in der Straßenbahn mitzunehmen. Die Tram 6 fährt allerdings wegen einer Baustelle am Hauptbahnhof derzeit erst ab Aufseßplatz zum Dutzendteich. Alternativ gehen auch die S-Bahn 2 und ein fünfminütiger Fußmarsch oder Minitrip mit dem Rad zum Trambahnhalt. Dort ist gleich der Dutzendteich, der vollständig umrundet werden kann. Auf der Hälfte etwa bietet sich viel Freifläche zum Radfahren Üben auf dem Volksfestgelände vor dem „nachgemachten Kolosseum“ der Nazis, der Kongresshalle. Dort haben auch immer wieder Fahrraddemos ihren Ausgangspunkt.

Die Radtour von Schwaig über Hammer bis zum Nürnberger Hauptmarkt ist mit elf Kilometern auch für Familien mit jüngeren Kindern gut machbar. Immer wieder gibt es schöne Picknickstellen oder Interessantes zu entdecken wie etwa das ehemalige Hammerwerk. Ausgangspunkt ist der Bahnhof Schwaig, der in 12 Minuten ab dem Nürnberger Hauptbahnhof mit der S-Bahn 1 erreichbar ist. Vor dem Bahnhof in Schwaig (Röthenbacher Straße) geht es los in Richtung Pegnitz über die Behringersdorfstraße. Dort ist der Radweg nach Nürnberg bereits mit einem grün beschrifteten Radwegweiser ausgeschildert.

Die Tour führt auf verkehrsarmen Vorortstraßen durch die Siedlung und unter der Autobahn durch in Richtung Hammer. Das ist ein historisches Fabrikgut und gilt als eine der bedeutendsten Anlagen einer befestigten mittelalterlichen Industriesiedlung in Europa. Ab dem späten 15. Jahrhundert wurden dort Messingprodukte hergestellt. Die Produktion endete mit der Zerstörung im 2. Weltkrieg.

Von dem Fabrikdorf sind bis heute viele historische Bauten erhalten.

Weiter geht die Tour durch einen ehemaligen Schlosspark, mittlerweile entlang der Pegnitz. Von der Stadt sind nur hin und wieder Straßengeräusch zu hören, doch bis zum Hauptmarkt folgt die Strecke autofrei dem Fluss und seinem Stausee, dem Wöhrder See.

 

Unser dritter Tourenvorschlag

Die lange Tour, umfasst eine Strecke von 48 Kilometern und geht entlang des historischen Ludwig-Donau-Main Kanals von Neumarkt in der Oberpfalz bis in die Nürnberger Gartenstadt. Ab dem Nürnberger Hauptbahnhof fährt die S-Bahn 3 in einer guten halben Stunde nach Neumarkt, der Regionalexpress braucht sogar nur knapp 25 Minuten. Vom Bahnhof in Neumarkt beginnt die Tour mit einer Fahrt durch die Altstadt in Richtung „Ludwig-Donau-Main Kanal“ auf stärker befahrenen Innenstadtstraßen. An der Nürnberger Straße trifft die Route auf den 1846 eröffneten Kanal und der Autoverkehr bleibt zurück. Der ausgeschilderte Radweg verläuft nun vollkommen neben dem alten Kanal bis nach Nürnberg.

Eine tolle Abwechslung bietet in Dörlbach das Treidelschiff „Elfriede“, das dort vor Anker liegt und mit dem sogar manchmal Bootstouren angeboten werden. Im anschließenden Schwarzenbach gibt es am Kanal eine Wirtschaft zum Einkehren. Weiter am Kanal entlang, bieten die ehemaligen, durchnummerierten Schleusen und die Häuschen der Schleusenwärter interessante Einblicke in die frühere Kanaltätigkeit. Bei Schleuse 35 wartet wieder eine Gastwirtschaft auf durstige Gäste. Richtig abenteuerlich wird es, wenn der Kanal eine Brücke über die Schwarzach bildet. Radfahrer*innen sollten hier besser absteigen. Schiebend ist es auch spannender in die Tiefe zu schauen. Ach ja, auch hier gibt es mit der Waldschänke Brückkanal wieder eine Einkehrmöglichkeit.

Der Radweg führt dann weiter durch Röthenbach bei St. Wolfgang und Worzeldorf bis in die Gartenstadt. Von dort sind es nur wenige Seitenstraßen zum Straßenbahnhalt der Tram 5 am Südfriedhof. Diese fährt aufgrund der bereits erwähnten Bauarbeiten aktuell nur bis Frankenstraße statt bis zum Hauptbahnhof (weiter drei Stationen mit der U1).

Viel mehr spannende Radtour-Ideen um Nürnberg und Umgebung:

Tourenprogramm des Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC), Kreisverband Nürnberg und Fürth:
www.adfc-nuernberg.de/radtouren/tourenkalender
Radtouren des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg GmbH (VGN): www.vgn.de/freizeit/radtouren/
„Rad(t) zur Kultur“ in Nürnberg: www.nuernberg.de/imperia/md/sportservice_nbg/dokumente/broschueren_flyer/broschuere_rad_t_zu_kultur.pdf
Radtouren durchs Nürnberger Land: urlaub.nuernberger-land.de/aktiv/radfahren.html
Touren mit dem Rad rund um Nürnberg: www.komoot.de/guide/344/radtouren-rund-um-nuernberg
Radfahren im Fränkischen Seenland: www.fraenkisches-seenland.de/radfahren/

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Bildnachweis: Nicola Mögel, Markus Spiske, Christian Marguliés