Eine kleine Bienenkunde mit Imker Martin Scheibel
Mein Opa Martin Scheibel ist seit vielen Jahrzehnten Imker mit Leib und Seele. Seine Bienenvölker fliegen in Schwabach und sammeln dort Nektar, aus welchem sie den Honig produzieren. Er macht alle Arbeitsschritte selbst: vom Aufbau der Bienenvölker, über die Betreuung während dem ganzen Jahr bis hin zur Honigernte.
In einem kurzen Interview gibt er uns einen kleinen Einblick in die Welt der Bienen – und zum Schluss teilt er noch ein leckeres Rezept mit euch.
„Hallo Martin, was gefällt dir am besten am Imker sein?“
Ich arbeite gerne in der Natur und mit Tieren. Es ist spannend, wie sich alles über die Jahreszeiten hinweg verändert und welche Aufgaben die Bienen dann übernehmen. Bienen sind faszinierende und fleißige Lebewesen. Der Umgang mit den Bienen hat eine beruhigende Wirkung, sie verfolgen das ganze Jahr über ihren Plan und ich begleite sie dabei. Die Bienen danken mir dafür mit leckerem und gesundem Honig.
„Wo sind die Bienen denn eigentlich im Winter, wenn es kalt ist?“
Um die Frage zu beantworten müssen wir ein bisschen allgemeiner einsteigen: In meinem Bienengarten gibt es ein Bienenhaus mit vielen sogenannten Magazinen. Das sind Holzkästen mit einem kleinen Einflugloch, in welchem jeweils ein Bienenvolk das ganze Jahr über lebt. Darin befinden sich Waben, in welchen die von der Biene zur Blütezeit gesammelten Blütenpollen und der Nektar eingelagert werden. Nun verarbeitet die Biene den Nektar zu Honig. Blütenpollen und Honig dienen hauptsächlich als Futter für die Nachkömmlinge. Einen Teil des zu viel produzierten Honigs kann ich aus der Wabe ernten.
Die Bienen fliegen das ganze Jahr über immer wieder zu ihren Magazinen zurück. Darin überwintern sie dann auch. Wenn es draußen ungefähr kälter als 10 Grad wird, ziehen sich die Bienen dorthin zurück. Sie ernähren sich von ihrem gesammelten Honig. Bienen brauchen aber im Winter nicht viel Nahrung, da sie ihre Nachkömmlinge jetzt nicht mehr füttern müssen. Sie tummeln sich in ihren Magazinen eng zusammen und wärmen sich gegenseitig. Sobald es im Frühling wärmer als ungefähr 10 Grad wird, fliegen sie wieder aus und sammeln Wasser und Pollen, um sich für den neuen Sommer zu stärken.
Honig lässt sich nicht nur aufs Brot streichen. Für ein gesundes und süßes Winterfrühstück kann man ihn wunderbar verwenden:
Porridge mit Honig
Ihr benötigt:
- 2 Tassen Vollmilch
- 4 gehäufte Esslöffel Vollkornhaferflocken
- 2 Esslöffel flüssiger Honig
- 4 Esslöffel Sahne
Milch und Haferflocken werden in einem Topf kurz zusammen aufgekocht. Dann nehmt ihr den Topf vom Herd und lasst die Haferflocken 3-4 Minuten quellen.
Nun rührt ihr langsam die Sahne ein und träufelt den Honig darüber – lecker!
Viel Spaß beim nachkochen!
1 Kommentar
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Bildnachweis: Joana Lohner
Liebe Joana, herzlichen Dank für deinen lesenswerten Beitrag. Dein Text ist in zweierlei Hinsicht wichtig und sollte geteilt werden:
Erstens erhalten die „kleinen“ Alltagshelden mit ihrem großen Beitrag für unsere Gesellschaft häufig zu wenig Wertschätzung und mediale Aufmerksamkeit. Deshalb an dieser Stelle auch große Anerkennung für „Bündnis für Familie“; Daumen hoch für euer Engagement.
Und zweitens gilt es eine Zunft am Leben zu erhalten! Das Handwerk von Martin benötigt auf regionaler Ebene Nachwuchs. Nur dann kann Jung von Alt und Alt von Jung lernen. Das Ergebnis von einem solchen Erfahrungsaustausch ist ein besseres Verständnis für die heimische Flora und Fauna. Die Imker wissen: In der Natur hängt alles mit allem zusammen!