Ein gefundenes Fressen

von | 7. Juli 2023 | Freizeit!!!, Nudeln mit ohne Soße!

Superfood ist in aller Munde – obwohl nicht in aller, denn nicht jeder kann oder will sich Chiasamenöl, Acai-Beeren oder Spirulina-Algen leisten. Braucht man auch gar nicht. Denn echtes Superfood wächst auch bei uns an jeder Straßenecke.

Brennnessel, Vogelmiere, Löwenzahn, Brunnenkresse oder Sanddorn müssen wir auch mitten in der Stadt nicht lange suchen. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe – vieles, von dem, was wir brauchen, wächst direkt in unserem Umfeld, wird von uns sogar teilweise als Unkraut bekämpft. Dabei sind essbare Wildpflanzen in der Lage, in unserem Organismus einen Großputz zu veranstalten. Sie entsäuern und entschlacken, sie wirken blutbildend und stärken das Immunsystem. Und sie sind fast das ganze Jahr verfügbar – erntefrisch.

 

Wildkräuter wurden lange Zeit in Verbindung gebracht mit „Hexenkunst“ und starken Notzeiten, in denen so manchem nichts anderes übrigbleib, als Giersch oder Löwenzahn aufzutischen. Doch langsam aber sicher rückt das mit dem Besten der Natur vollgestopfte Grünzeug immer mehr wieder in unseren Blickwinkel. Und ist man einmal darauf aufmerksam geworden, fällt einem erst mal auf, wo überall die Nahrung direkt vor unseren Augen aus den Mauerritzen wächst.
Allerdings eignet sich nicht jeder Standtort zum Sammeln von Wildpflanzen, auch wenn sie noch so verlockend aussehen. Ganz besonders gilt das in der Nähe von vielbefahrenen Straßen oder auf ehemaligem Gelände von Industrieunternehmen. Gute Plätze sind dagegen Parks, unbebaute Grundstücke und auch Friedhöfe.

 

Das Wichtigste beim Sammeln von Wildkräutern: Nur sammeln, was man wirklich bestimmen kann und dann auch nicht ausrupfen, sondern immer nur das, was man braucht mitnehmen; am besten abschneiden und in eine Papiertüte, einen Korb oder einen Leinenbeutel geben. In der Hand gehalten verwelken gerade diese Pflanzen nämlich besonders schnell. Erst kurz vor der Verarbeitung kleinschneiden, besonders dafür geeignet ist ein Wiegemesser.

 

Es gibt zahlreiche Bücher auf dem Markt, die sich mit den Pflanzen der Stadt beschäftigen wie zum Beispiel „Das wächst in deiner Stadt“, aber nur wenige, bei denen der Wildwuchs auf dem Teller das Hauptthema ist, die sich auf die „Magie der Stadtpflanzen“ konzentrieren. Caroline Deiß hat neben vielen Infos über die Kraft der Pflanzen interessante Rezepte gesammelt, die leicht nachzukochen sind, wie zum Beispiel Schafgarbensirup-Pudding, grüne Wildkräutersauce, Distelauflauf oder Spitzwegerich-Omelett. Wer es etwas exklusiver haben möchte, der greift auf die „Essbare Stadt“ zurück. Hier werden in außergewöhnlichen Rezepten urbane Wildpflanzen mit vergessenen oder auch exotischen Gemüsesorten kombiniert. Heraus kommen Gerichte wie Holunderblüten im Bierteig mit Rhabarberkompott und Azukibohnen-Sesam-Bällchen oder der Grüne-Linsen-Lauch-Salat mit Topinambur und Lavendelsauerrahm.

 

Caroline Deiß
Die Magie der Stadtpflanzen Gerstenberg – Urbane Wildkräuter erkennen, sammeln, zubereiten
Verlag: Christian
ISBN: 978-3959617772

https://www.gerstenberg-verlag.de/

 

 

 

 

 

 

Alexandra-Maria Klein, Julia Krohmer
Das wächst in deiner Stadt
Verlag: Kosmos
ISBN: 978-3-440-17671-9

Das wächst in deiner Stadt (kosmos.de)

 

 

 

 

 

 

Maurice Maggi
Essbare Stadt
Verlag: at Verlag
ISBN: 978-3-03902-005-8

Buch: Essbare Stadt von Maurice Maggi, Juliette Chrétien • AT Verlag (at-verlag.ch)

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