Alles so neu…auf einmal mit Baby

von | 3. August 2020 | Eltern werden, Eltern sein, Sagen Sie mal…

„Es ist alles so großartig, alles ist so neu…“, sprudelt es aus Natalie buchstäblich heraus, „Mittlerweile kann ich es auch so richtig genießen! In den ersten paar Wochen hat man doch eher funktioniert und wollte ja nichts falsch machen.“
Sie und ihr Mann Matthias sind vor rund sechs Wochen Eltern geworden, die kleine Luise lässt ihrer Mama gerade ein paar Minuten Zeit, um von dieser neuen Erfahrung zu erzählen.

„Jetzt sind die Nächte auch schon besser geworden. Tatsächlich konnten wir Luise anfangs kaum ablegen und nichts ging ohne Körperkontakt. Sie hat am besten auf einem von uns beiden geschlafen, da kam sie richtig zur Ruhe.“
Gut, dass Matthias 3 Monate Elternzeit genommen hat und Papa und Mama Luises Start ins Leben gemeinsam begleiten können. Das entlastet auch Natalie und für den jungen Papa ist es einfach schön, diese so besondere Zeit zu haben.

Die Entbindung im Theresien-Krankenhaus hat sie in guter Erinnerung: „Während der Wehen waren wir lange nur zu zweit und die Geburt selber ging recht schnell. Auch während der Entbindung war lediglich die Hebamme und eine Ärztin anwesend, beide waren klasse und haben mich sehr gut motivieren können. Das einzige, worüber ich nur den Kopf schütteln kann, ist die Verpflegung im Krankenhaus. Zugegeben: Corona-bedingt war der Küchenbereich, der Wöchnerinnen sonst zur Verfügung steht, gesperrt und ich glaube nicht, dass es in irgendeinem Krankenhaus anders aussieht, aber das Essen glich eher „Wasser und Brot“. Dabei hatte ich so einen Kohldampf! Stillende haben ja einen wahnsinnigen Kalorienverbrauch und die Entbindung entzieht einem ja auch enorm viel Energie. Ohne die zusätzliche Verpflegung durch meinen Mann hätte ich wirklich Hunger gehabt.“

„Corona-bedingt war kein Besuch zugelassen, außer vom Vater. Aber, ehrlich gesagt: Das empfand ich als sehr angenehm! Kein Trubel, nur wir unter uns. Mir erzählte die Hebamme, dass diese Regelung, nach ihrer Beobachtung, auch zu weniger Stillabbrüchen führe.
Das Zimmer teilte ich mir mit einer weiteren Jungmama. Wir waren auf einer „normalen“ Station untergebracht, denn aufgrund der zahlreichen Geburten war die Entbindungsstation voll belegt. Das war aber in Ordnung, ich habe während dieses kurzen Aufenthaltes auch kaum das Zimmer verlassen.“

„Luise wurde morgens geboren und am Abend des nächsten Tages waren wir mit ihr zuhause. Das Stoffwechselscreening haben wir noch im Krankenhaus machen lassen, für die U2 mussten wir schon zum Kinderarzt. “ erzählt Natalie. „Ich habe mich erst einmal vollkommen überfordert gefühlt, was denn nun zu tun sei??? Aber nach der ersten Nacht war es gut! Luise macht es uns aber auch einfach. Sie ist so ein fröhliches Kind und lässt sich gut von uns beiden beruhigen!“

Für beide Großelternpaare ist Luise das erste Enkelkind und sie hätten es sicherlich gerne sofort auf den Arm genommen.
„Wir haben hin und her überlegt: Wie machen wir das mit der Familie? Viele Empfehlungen dazu finden sich ja nicht.“ berichtet Natalie. “Erst in der zweiten Woche kamen dann die Großeltern zu Besuch. Sie trafen uns in der Wohnküche bei geöffnetem Fenster, alle anderen Räume hatten wir geschlossen und es hieß erstmal: Nur gucken! Noch immer halten wir Besuche recht kurz und auf Abstand, obwohl die Großeltern sie mittlerweile natürlich schon mal auf dem Arm hatten, sonst wären sie vermutlich detoniert. Wir schicken aber täglich Bilder und das hat der Opa liebevoll als „Grundnahrungsmittel“ bezeichnet. “

Was hilft, was erleichtert den Stress, den die neue Situation als Kleinfamilie auch bringt, fragen wir Natalie.
„Mich immer mal zu vergewissern, dass wir beide als Paar noch gut funktionieren. Und dann ist wichtig, immer wieder „20-Minuten-Einheiten“ zu haben, die ich nur für mich nutzen kann, für „Wellness“ (duschen), fürs ruhige Frühstücken. Auch Freundinnen, die schon Mamas sind, haben mir wichtigen Beistand geleistet und Tipps gegeben. Gerade zum Stillstart war ein ungefragtes „Es wird besser“ in einer WhatsApp-Nachricht von einer lieben Freundin sehr wertvoll (und sie hatte recht).“
Natalie sucht auch in ihrem Umfeld nach anderen jungen Müttern, mit denen sie sich austauschen kann, was im Moment schwierig ist. Sich einer Gruppe anzuschließen, das ist momentan ja nicht möglich: „Auch unser Geburtsvorbereitungskurs fand ja online statt.“

Matthias` Elternzeit dauert noch bis Mitte August. Einen Monat Urlaub plus zwei Monate Elternzeit. Die Großeltern empfinden das als lang aber toll, klar, so eine Möglichkeit gab es damals für die Opas noch nicht „Aber es kann ganz schön hart für ihn werden, wieder mit der Arbeit anzufangen. Vielleicht muss er dann zum Schlafen ins Wohnzimmer, um genug Ruhe zu haben“, meint Natalie. „Mal sehen, wie es weitergeht, wenn ich, nach 11 Monaten, wieder in den Beruf einsteige. Geplant ist, dass er dann einen Monat daheimbleibt. Vielleicht können wir dann auch die sogenannten „Partnermonate“ nehmen…wir werden sehen.“

Vom Familienblog-Team zunächst mal ein herzliches „Viel Glück!“ an die kleine Familie.

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