Weihnachten in Nicaragua

von | 14. Dezember 2020 | Freizeit!!!, Sagen Sie mal…

Weihnachten in Nicaragua

San Carlos ist eine der Städte, die alljährlich auf dem „Markt der Partnerstädte“ mit einer bunten Verkaufsbude vertreten sind. Dieses Jahr gibt es den Markt nicht – aber hier im Blog erzählen wir immer wieder mal von den Menschen aus Nürnbergs Partnerstädten und den gemeinsamen Projekten.
Und wir berichten, wo und wann in diesem Advent hübsche Gegenstände und leckere Sachen aus der jeweiligen Region hier in Nürnberg gekauft werden können!

 

Weihnachten feiert man auch in Nicaragua, denn die Mehrheit der Einwohner sind Christen. Schon am 1. Dezember werden die Weihnachtsbäume aufgestellt – meistens sind sie aus Plastik – und überall hört man Weihnachtslieder.
In Nicaragua sind Dezember und Silvester verbunden mit großen Feierlichkeiten, traditionell, familiär und religiös. Es gibt auch feierliche religiöse Prozessionen.
Viele Familien stellen auch eine Krippe auf. Freude und Ausgelassenheit statt Besinnlichkeit bestimmen die Zeit. So gehört ein Feuerwerk zu Weihnachten wie bei uns zu Silvester. Adventskalender und Adventskränze kennt man übrigens nicht. Auch der Nikolaus ist unbekannt. Dafür wird am 8. Dezember La Purisima gefeiert, ein farbenfrohes und fröhliches Fest zu Ehren der Jungfrau Maria. Der Begriff „Purisima“ kommt von la pureza – Reinheit, vergleichbar mit „Maria unbefleckte Empfängnis“. Vor den Häusern wird ein Altar mit Blumen und einer Statue von Maria aufgebaut. Dieser Brauch hat seine Wurzel in der Kolonialzeit und verbindet das missionarische Streben der katholischen Spanier mit den mystischen Traditionen der ursprünglichen Bewohner Nicaraguas.

 

Anschließend findet La Gritería statt. Die Menschen ziehen von Haus zu Haus und rufen „Quien causa tanta alegría?“ (Wer bringt so viel Freude?), dann antworten die Hausbewohner „la Concepción de María“ (die Empfängnis Mariens) und verteilen Süßigkeiten und Obst.
In manchen Gegenden findet La Gritería von Ende November bis teilweise im Januar statt.
In manchen Städten kostümieren sich Kinder als Maria, Joseph und die Heiligen Drei Könige zur Feier Las Patronales.

– Karla Carcia

 

 

Heiligabend


Der Heilige Abend am 24. Dezember ist ein Familienfest. Man isst gemeinsam und zwar in den meisten Familien draußen und um Mitternacht. Falls es Geschenke gibt, dann auch erst um Mitternacht. Danach wünscht man sich auch erst „Feliz Navidad – Frohe Weihnachten!“. Die berühmte Gallina Rellena ist das typische Gericht in dieser Zeit für die Nicaraguaner. Es ist ein ganzes Hähnchen, gefüllt mit Rinder- und Schweinefleisch, Gemüse, Trockenfrüchten und Gewürzen, dazu Reis als Beilage. Zum Nachtisch gibt es Pio Quinto, zumindest für die Erwachsenen, denn dieser Kuchen ist mit Rum getränkt.


Seit genau 35 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Stadt Nürnberg und San Carlos in Nicaragua. Zwei Städte, die sehr verschieden sind, aber gerade dadurch für beide Partner eine Bereicherung darstellen. Alle, die San Carlos und die Region Rio San Juan im Süden Nicaraguas besuchen, nehmen Eindrücke von der Lebensfreude und Gastfreundschaft mit nach Hause. Aber natürlich auch von den vielen Herausforderungen, die das kleine Land in Mittelamerika zu meistern hat: Armut, schwierige politische und wirtschaftliche Verhältnisse, Umweltkatastrophen wie z.B. heftige Tropenstürme.
Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Nürnberg und San Carlos sowie der Region Rio San Juan in Nicaragua entstand 1984 mit dem Ziel, dass Nürnberg eine Partnerschaft mit dieser Stadt in dem damals von einem Bürgerkrieg erschütterten Nicaragua eingeht. Bereits ein Jahr später konnte am 15.11.1985 der Vertrag unterzeichnet werden. Der Verein hat über die Jahre hinweg alle Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft fördernd begleitet.

Ziel ist u.a., die Partnerschaft immer wieder aufs Neue mit Leben zu erfüllen und im Bewusstsein der Nürnberger Bürgerinnen und Bürger zu verankern. Sowohl das Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg als auch der Verein unterstützen Projekte in San Carlos und Region, wie z.B. ein Frauenhaus, die Gesundheitsversorgung, ein Kulturzentrum, Klimaschutzprojekte u.v.m.
Der Verein freut sich über Menschen, die mitarbeiten oder spenden möchten (Evangelische Bank IBAN DE41 5206 0410 0003 5008 70) und natürlich auch über Käuferinnen und Käufer von Produkten aus Nicaragua wie Kaffee und Kunsthandwerk. Dieses Jahr im Advent finden Sie die Produkte im kleinen Laden der Partnerstädte in der Spitalgasse 1. Einige Produkte aus den Partnerstädten können auch online bestellt werden, die Informationen dazu finden Sie auf der Website www.international.nuernberg.de.

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Bildnachweis: Karla Garcia, Karin Gleixner, Stadt Nürnberg