Tierisch gute Freunde
Na toll! Ben wollte ein Haustier, eines zum Kuscheln und Liebhaben und was kriegt er? Ein Tier, das – so das Argument seiner Mutter – auch mal alleine klarkommt. Übersetzt heißt das für Ben: Dem es egal ist, ob er da ist oder nicht. Doch da eine Schildkröte immer noch besser ist als nichts, nimmt Ben den kleinen Herrn Sowa mit nach Hause. Und klebt ihm, damit er ein bisschen kuschliger wird, gleich mal ein Stück von Mamas Flauschedecke auf den Panzer. Letztendlich dauert es nur einen Tag, bis Ben merkt, dass Herr Sowa und er super zusammenpassen. Ähnlich ist das bei Ella und ihrem Huhn. Das sie mutig rettet, als Jack, der Nachbarshund es für seinen Nachmittagssnack hält.
Viele Kinder wünschen sich irgendwann ein Haustier. Und die schlechteste Idee ist das nicht, denn der Einsatz von Schul- oder Therapiehunden beweist schließlich immer wieder, wie positiv sich allein die Anwesenheit eines Tieres auf Kinder und Jugendliche auswirken kann. Auf die besonders schüchternen übrigens genauso wie auf die, die kaum still sitzen können und immer ein bisschen lauter sind als andere. Ein Haustier zu haben, bedeutet, einen Freund zu haben, der zuhört, wenn man traurig ist und dem es egal ist, ob man einen Pickel auf der Nase hat. Der einen so liebt, wie man ist. Und einem gleichzeitig beibringt, was Verantwortung bedeutet. Zum Beispiel dann, wenn der Urlaub vor der Tür steht. So wie bei Angelina in „Der alte Mann und das Meerschweinchen“. Sie freut sich riesig, dass ihr Nager Ottilie mit ans Meer fahren darf. Bis die Eltern das Kleingedruckte lesen und feststellen: In die Ferienwohnung darf Ottilie keinesfalls.
Was tun?
Ein Haustier wirklich artgerecht zu halten, ist nicht immer einfach. Da macht es Sinn, sich im Vorfeld gründlich zu informieren. Bücher wie „Haustiere – unsere liebsten Freunde“ und „Meine liebsten Haustiere“ sind eine gute erste Orientierungshilfe. Sie geben einen Überblick über die Bedürfnisse der jeweiligen Arten, erzählen vom Ursprung der Haustiere, von ihren Besonderheiten, klammern aber auch die Probleme, die entstehen können, nicht aus. Hat sich die Familie bereits für ein Tier entschieden, bieten zahlreiche Bücher weitere Hilfe an. So wie „Unser Hund, mein Freund: gemeinsam spielen und lernen“. Schließlich – und das darf man nie vergessen – hat auch der liebste Familienhund scharfe Zähne. Die Grundbegriffe von Verhalten und Erziehung sollten also bereits vor seinem Einzug klar sein.
Haustiere wirken sich positiv auf Gesundheit und Entwicklung aus, das steht außer Frage. Eine Studie der Universität Bonn hat sogar ergeben, dass Jugendliche mit Hund sich auch bei instabilen Familienverhältnissen geborgener fühlen, seltener kriminell oder drogenabhängig werden.
Allerdings: Viele Tiere leben nicht sehr lange. Und dann heißt es Abschied nehmen. So wie bei „Bikos letzter Tag“ oder „Gehört das so??!“. Bilderbücher, die sich mit dem Tod des geliebten Tieres beschäftigen und helfen können, diesen zu verarbeiten. Denn nicht selten ist das der erste richtig große Verlust im Leben. Und entsprechend schmerzhaft.
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