Phantastische Welten – Schreiben hilft!
Jetzt ist er endlich da, der langersehnte Frühling, und noch immer ist kein Ende der Pandemie in Sicht. In unserem kleinen Dreiergespann haben wir monatelang die kreativsten Projekte in Angriff genommen und unser Bestes gegeben, uns nicht von der Langeweile einfangen zu lassen, die hinter jeder ratlosen Minute lauert.
Es ist natürlich nichts in Ordnung! Unser großer hat schon Recht, wenn er darauf besteht, die Wahrheit anzuerkennen. Uns allen fehlt es, uns vom Trubel des Alltags mitnehmen zu lassen. Die Spielplätze sind still und in den Kinderzimmern wird es auch immer ruhiger. Lieber die Serie weiterschauen, das Nintendo Spiel zocken, Hörspiele anhören, vielleicht auch mal ein Buch, aber nicht so lange … Ich weiß nicht, was ich spielen soll!
Ich auch nicht mehr!
In einem früheren Artikel habe ich von den Dreiwörtergeschichten berichtet, die wir uns so gern erzählen: Einer nennt drei Begriffe und der Andere muss eine Geschichte erfinden, in der diese dann vorkommen. Wir haben so viele erzählt, dass wir uns inzwischen immer wieder in Erzählschlaufen verheddern, nichts Neues fällt uns mehr ein.
Wenn das Gefühl von Mangel so groß ist, ist es doch kein Wunder, dass wir uns lieber vollfressen und irgendetwas konsumieren. Satt macht es uns trotzdem nicht.
Wir haben uns also überlegt, was wir brauchen, um wieder richtig gute Geschichten erfinden zu können. Die Antwort war: mehr Zeit. Wir brauchen gerade einfach länger, um uns aufs Nachdenken einzulassen. Das war die Geburtsstunde des Schreibclubs.
Rezept:
- Man nehme einen Titel oder ein Thema, dem alle Clubmitglieder zustimmen und schreibe es oben auf ein Blatt.
- Das Losverfahren entscheidet, wer beginnen darf. Der Gewinner schreibt die ersten drei Sätze der Geschichte und gibt den Zettel dann weiter.
- Die Intervalle in denen getauscht wird, entscheidet natürlich jeder Schreibclub selbst. Für uns sind 24 Stunden ein guter Rahmen.
- Nach und nach entwickelt sich eine Geschichte, die alle Beteiligten überrascht, zum Lachen bringt, die surreal und meistens doch so nah an der Realität ist … Wir sind traditionell in der Phantastik zu Hause, aber diese Technik eignet sich natürlich für jedes Genre. In ein paar Jahren schreiben wir vielleicht Thriller.
Es ist oft gar nicht so einfach, mit Kindern direkt über Gefühle zu sprechen. In Geschichten finden aktuelle Schwierigkeiten oft einen Platz. Wenn wir die Sorgen und Nöte der Protagonisten thematisieren und beraten, was sie in ihrer Situation unterstützen könnte, lässt sich dieses Problem auf spielerische Weise überbrücken. Der Schreibclub lässt sich natürlich auch ohne Einschränkungen online zum Leben erwecken!
Von Max Frisch stammt das Zitat: Schreiben heißt, sich selber lesen.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren!
Bildnachweis: Adobe Stock
0 Kommentare