Inklusion bringt Vielfalt zum Strahlen

von | 21. Juli 2023 | Freizeit!!!, Miteinander leben, streiten, wachsen

Für Kinder ist Vielfalt selbstverständlich und Inklusion ermöglicht es ihnen, voneinander zu lernen, Empathie zu entwickeln und ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken. Für sie wird es auf diese Weise zur Selbstverständlichkeit, dass individuelle Unterschiede Teil des ganz normalen Lebens sind. Was bedeutet es eigentlich, behindert zu sein? Ist man nur behindert, wenn man im Rollstuhl sitzt oder nichts sehen kann oder auch dann, wenn man von Natur aus unhöflich ist, übergewichtig oder hochbegabt?

 

Anhand von Steckbriefen zeigen Horst Klein und Monika Osberghaus, dass wir eigentlich „Alle behindert“ sind. Denn jeder von uns hat etwas, das anders ist als bei anderen und das uns in manchen Lebenssituationen eben behindert. Das Schöne an diesem Buch: Die Leser erfahren viel über Behinderungsformen und darüber, was doof oder eben auch cool daran ist.

 

 

 

 

So wie bei Lilly, die zwar einige Dinge nicht kann, wie zum Beispiel backen, die aber viele Dinge auch besser kann als andere so wie von Herzen lachen, strahlen wie die Sonne oder ihre Schwester vor nächtlichen Gespenstern beschützen. Denn Lilly ist stark, viel stärker als andere kleine Mädchen.

 

 

 

 

Auch Willi kam mit dem Down-Syndrom auf unsere Welt, seine Schwester Olivia dagegen mit dem Normal-Syndrom. Die beiden sind ein Dreamteam, Olivia weiß immer, was Willi braucht oder sagen möchte. Manchmal sogar besser als ihre Eltern, die sich Willis Anderssein damit erklären, dass er wohl von einem anderen Planeten kommt, „Planet Willi“.

 

 

 

Wie schwer es auch für ihre Tochter Mari manchmal ist, wenn andere nicht verstehen, was in ihr vorgeht, das erzählen Shari und André Dietz in ihrem Bilderbuch „Ich bin Mari“. Das Mädchen hat einen seltenen Gendefekt, kann nicht sprechen, braucht Hilfe bei den alltäglichen Dingen wie Zähneputzen, es fällt ihr schwer, ihre Kraft richtig einzusetzen und manchmal bekommt sie einen Grank, wie sie es nennt, einen Anfall, der sie viel Kraft kostet. Wenn die Kinder auf dem Spielplatz „Monster“ mit ihr spielen, macht Mari das traurig. Denn auch Wörter können wie Schläge sein. Doch zum Glück hat sie ihre Geschwister, die den anderen erklären, wie Mari sich dann fühlt.

 

 

Bücher wie diese öffnen Türen zu anderen Gedankenwelten und schaffen es so, Vorurteile auf ganz leichte Weise abzubauen – oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Doch nicht immer ist es wie bei Mari oder Willi gleich zu sehen, dass etwas anders ist.

Mia zum Beispiel sieht ganz „normal“ aus. Ihre Mama hat das Bilderbuch „Mia – meine ganz besondere Freundin“ für die Kinder geschrieben, die mit dem autistischen Mädchen in den Kindergarten gehen. Damit sie verstehen, was in Mia vorgeht. Dass sie zwar auf der einen Seite in ihrer Welt gefangen ist, auf der anderen aber ihren Freunden auch neue Welten eröffnen kann.

 

 

 

Denn, wie sagt es der kleine Tom in „Das alles sind wir“ so schön: „Wenn wir alle gleich wären, wäre es hier ganz schön öde und langweilig.“

Ein absoluter Bilderbuchklassiker zum Thema Inklusion erschien übrigens das erste Mal vor rund dreißig Jahren. Der kleine Irgendwie Anders versucht darin, es den anderen Tieren recht zu machen und so wie sie zu sein. Und trotzdem schicken sie ihn immer wieder weg. Als er allein und sehr einsam in seinem Haus sitzt, da klopft Etwas an der Tür. Anfangs findet Irgendwie Anders ihn komisch, so anders als die anderen, aber dann werden die beiden Freunde. Echte Freunde, bei denen man sich nicht verstellen muss. Da kann man sich doch nur wünschen, dass jeder, der irgendwie anders ist, ein treues Etwas an seiner Seite hat. Und am besten nicht nur eines, sondern ganz viele. Denn letztendlich sind wir ja schließlich alle irgendwie anders.

 

 

 

 

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