Idyllisches Eibach
Im südwestlichen Stadtteil Eibach gibt es nicht nur Baugebiete und Verkehrswege sondern auch interessante Inseln der Artenvielfalt. Auf einem fast 3,5 km langen Spaziergang trifft man auf Gewässer, Eichenhaine und Streuobstwiesen. Wer sich auf die Spurensuche nach Natur in Eibach gehen will, kommt am besten mit der Buslinie 61 oder 62 von der U-Bahnhaltestelle Röthenbach zur Haltestelle Eibach Mitte. Gegenüber der Haltestelle steht die fast 700 Jahre alte evangelische Johanneskirche mit mächtigen Sandsteinmauern.
Man biegt in die Motterstraße ein und geht an ihr 400m entlang, bis man die Grünanlage um den Forstersweiher erreicht. Ab jetzt ist der Spaziergang nahezu „autofrei“.
Der Forstersweiher lädt zu einer kurzen Pause auf einer der Parkbänke am Wasser ein. Stockenten und Bläßhühner bevölkern den kleinen Weiher, der vom Schwarzengraben mit Wasser versorgt wird.
Leider verhindern die mit Holz und Stein gefassten Ufer das Vorkommen von Fröschen und Molchen. Zur Anlage gehört auch das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus dem Jahr 1928 – fast 10.000 Nürnberger verloren in diesem Krieg ihr Leben!
Vom Forstersweiher geht es über den Schwarzengraben zum Eichenhain, der sich jetzt in frischem Grün zeigt. Das lichte Eichenwäldchen ist der Rest eines früher viel größeren Hains, der als Weidefläche für Schafe und Schweine gedient hat. Heute kann man hier noch den Buntspecht, der Höhlen ins Holz schlägt, den Grünspecht, der zwischen Gräsern und Kräutern nach Insekten jagt, und den Kleiber, der an Baumstämmen hinauf und hinab laufen kann, beobachten. Leider sind die weiten Sport- und Spielflächen zurzeit noch gesperrt!
Weiter geht es über die Hinterhofstraße entlang der Bahnlinie (Martin-Bächer-Weg). Am Wegesrand fallen im Frühjahr als erstes die gelben Blüten(stände) des Huflattichs auf. Im Sommer wachsen aus der jetzt 15 cm hohen Pflanze große, lappenartige Blätter! Diese machen den Huflattich zu einer seit Jahrhunderten geschätzten Heilpflanze gegen Husten.
Später im Jahr wuchert hier am Wegrand die Wegwarte. Die bis 120 cm große Pflanze mit hartem und stark verzweigtem Stängel bildet hellblaue Blüten aus, die sich meist nur einen Tag öffnen. Diese eher unbrauchbar wirkende Pflanze ist jedoch die Stammform der Zichorie des Chicorées.
Kurz bevor der Weg von der Bahnlinie abzweigt, stehen rechts Sträucher mit weißen Blüten und rundlichen Blättern. Im Sommer bilden sich leuchtend weiße Beeren: Die Schneebeere wird im fränkischen Volksmund auch als „Kracherle“ bezeichnet, weil ihre weißen Früchte bei passendem Reifegrad auf den Asphalt geworfen mit einem Knall aufplatzen. Trotzdem ist die Schneebeere keine einheimische Pflanze, sondern stammt aus den Auwäldern Nordamerikas. Seit gut 100 Jahren wird der Strauch häufiger in Gärten und als Straßenbegleitgrün angepflanzt.
Nach 500m biegt der Weg von der Bahnlinie nach rechts ab und der Blick weitet sich auf eine Streuobstwiese mit 80 Obstbäumen. Die Arbeiterwohlfahrt Nürnberg hat anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens im Jahre 1995 diese Obstwiese angelegt. Seit 2004 hat der Bund Naturschutz die Pflege übernommen. Auch unter den Bäumen gibt es vielfältiges Leben: Schafgarbe, Lichtnelke und Wilde Möhre blühen weiß, die Sandgrasnelke rosa, ein Fingerkraut gelb oder die Wiesenglockenblume blau. Aber jetzt Ende April locken noch Hunderte von rosa-weißen Apfelblüten die Bienen an, damit bis zum Herbst frische Äpfel heranwachsen können.
Wo die Streuobstwiese auf die Eibacher Hauptstraße trifft, befindet sich die Bushaltestelle „Königshofer Weg“. Wer hier nicht mehr weiter wandern will, kann von hier aus mit den Buslinien die Heimreise antreten.
Über den Reichelsdorfer Friedhof (Josef-Stieber-Weg) kann die Wanderung über den Entengraben entlang des Eichenwaldgrabens fortgeführt werden. Am Südende des Friedhofs erkennt man rechts vom Weg einen Graben mit starkem Grasbewuchs. Hier tritt der Eichenwaldgraben in den Friedhof ein, um später in den Entengraben zu münden. Der Graben entspringt östlich von Worzeldorf und ist einer der längsten Bäche Nürnbergs. Kurz vor der Walter-Flex-Straße sieht man einen naturnah gestalteten Bachabschnitt mit Insel und flachen Ufern. Leider fehlt dem Eichenwaldgraben hier oft das Wasser.
Für den Heimweg gibt es jetzt zwei Möglichkeiten – entweder 600m weiter nach Süden zum Reichelsdorfer Bahnhof (S2) oder 400 m die Weltenbirgerstraße bis zur Bushaltestelle Koppenhof (Linien 61 & 62).
https://nuernberg-stadt.bund-naturschutz.de/arbeitskreise/gruenzug-durch-eibach.html
https://www.nuernberg.de/internet/agenda21/stadtplanung_eibach.html
https://www.nuernberg.de/imperia/md/agenda21/dokumente/prospekt_gr__nzug_eibach.pdf
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Bildnachweis: Gerhard Brunner, Google Maps
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Brunner
wir weisen Sie höflich darauf hin, dass der Name „NATURIDYLLE®“ teil unserer Betriebsbezeichnung bzw. Unternehmensphilosophie ist und seit 17.07.2008 unter anderem als Marke rechtlich geschützt und hinterlegt wurde.
Wir bitten sie daher höflich die Bezeichnung auf ihren Seiten bzw. Prints umgehend zu ändern, danke.
Ich danke Ihnen für Ihren Hinweis, der Titel wurde entsprechend geändert.
Doris Reinecke