Hund und Baby: Ein neues Rudelmitglied kommt ins Haus

Familie – was genau das bedeutet und wer dazu gehört sieht jeder etwas anders. Für die meisten Haustierbesitzer steht fest, dass auch die Vierbeiner zur Familie gehören. So geht es auch meinem Partner und mir mit unserer sechsjährigen Mischlingshündin. Sie ist seit ihrem vierten Lebensmonat fester Bestandteil der Familie und hat in dieser Zeit nicht nur unser Herz, sondern auch unser Bett, unsere Couch, unsere gesamte Wohnung für sich erobert. Nun wird mit unserem ersten Kind ein neues Familienmitglied bei uns einziehen und auch für die „erstgeborene“ Fellnase wird sich damit einiges ändern. Als Hundebesitzer wünscht man sich natürlich eine gute Beziehung zwischen dem neuen Zweibeiner und dem alteingesessenen Vierbeiner. Damit der Start in die neue Familiendynamik gelingt, kann man bereits während der Schwangerschaft einige Vorkehrungen treffen.

 

Ansprüche frühzeitig klären

Wer kennt ihn nicht, den herzerweichenden Hundeblick. Kann man seinem geliebten Vierbeiner da noch etwas abschlagen? Problematisch daran ist, wenn sich daraus dauerhafte Ansprüche des Hundes entwickeln, die der Mensch nicht mehr erfüllen kann oder will, wenn ein Baby da ist. Schläft der Hund zum Beispiel mit im Bett und soll das in Zukunft nicht mehr, dann sollte man diese neue Regel einführen, bevor das Baby da ist. Denn im schlimmsten Fall verknüpft der Hund diese für ihn negative Entwicklung sonst mit dem neuen Mitbewohner. Am besten überlegt man sich im Vorfeld gemeinsam, welche neuen Regeln in Zukunft für den Hund gelten sollen – und hält sich dann selbst konsequent daran.

 

 

Alltag anpassen

Ein Baby wird auch den Alltag eines Hundes verändern. Gerade am Anfang wird dem Hund wohl nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit zuteil, wie vor dem Einzug des neuen Mitbewohners. Deshalb empfiehlt es sich, die Alltagsroutinen schon im Vorfeld entsprechend anzupassen. Ein Hund, der es zum Beispiel gewohnt ist mehrmals in der Woche zum Hundesport zu gehen oder stundenlange Gassirunden zu laufen, sollte nach und nach an einen weniger aktiven Alltag gewöhnt werden. Ziel ist eine Routine, die man auch mit Baby gut bewerkstelligen kann.

 

Grenzen respektieren

Schlaflose Nächte wegen schreiender Neugeborener machen nicht nur uns Menschen zu schaffen. Da der Hund sowieso nicht beim Stillen oder Wickeln behilflich sein kann, sollte man ihm seine Ruhe so gut es geht lassen. Rückzugsorte in verschiedenen Zimmern können hierbei helfen. Diese sollten alle Zweibeiner des Haushalts – insbesondere der Nachwuchs – respektieren. Ein Baby, das beginnt die Welt zu entdecken, kann die Körpersprache eines Hundes nicht lesen und wird sich nicht immer entsprechend verhalten. Zum Beispiel kann das Ziehen an den Ohren des Hundes für diesen nicht nur nervig, sondern auch schmerzhaft sein. Als Eltern sollte man deshalb unbedingt darauf achten, dass die Grenzen des Hundes akzeptiert werden.

 

Zeit geben

Mit einem Baby ändert sich die Rudeldynamik für einen Hund gravierend und er stellt fest, dass sein Zuhause nun ein anderes ist. Um sich mit diesen neuen Gegebenheiten anzufreunden, braucht der Hund Zeit, die man ihm zugestehen sollte. Selbstverständlich bedeutet dies nicht, dem Hund ungewolltes Verhalten durchgehen zu lassen. Der Hund benötigt in dieser Umbruchphase klare Regeln und disziplinierte Halter, doch genauso benötigt er Verständnis und Geduld. Wird ihm dies zuteil, sind das die besten Voraussetzungen für den neuen Familienalltag.

 

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Bildnachweis: Julia Schultze, Rawpixel