Frauen stärken – Beziehungen gestalten – Horizonte weiten
„Frauen stärken – Beziehungen gestalten – Horizonte weiten“ –
das will das Frauenwerk Stein – so steht es auf dessen Startseite und Geschäftsführerin Michaela Wachsmuth erläutert, was das heißt: Am Beispiel der Mütter- und Mutter-Kind-Kuren:
„Es geht nicht darum, die Mutter wieder fit für die Familienarbeit zu machen:
In dieser Hinsicht hat sich die gesellschaftliche Sicht auf Frauen doch sehr gewandelt. Entsprechend
steht auch für das Frauenwerk Stein im Vordergrund, dass belastete Mütter wieder zu sich selber kommen sollen, um ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken und so den Anforderungen der Sorgearbeit selbstfürsorgend begegnen können.“
Das Frauenwerk Stein ist mittlerweile 87 Jahre alt
und eines seiner Standbeine ist die Müttererholung: Die Trägerschaft zweier Kurkliniken und die Kurberatung , u.a. durch eine Mitarbeiterin in Stein, die einmal monatlich auch in die Evangelische Familien-Bildungsstätte (FBS) in der Leonhardstraße 13 kommt.
„Die Motive von Frauen, die zur Kurberatung kommen, hängen mit den Belastungen aus der familiären Verantwortung zusammen“,
weiß Michaela Wachsmuth zu berichten, „Trauer um ein verlorenes Familienmitglied kann eine Rolle spielen oder die stete Sorge um ein behindertes Kind, oder alleinerziehend zu sein. Oder es ist auch die Angst, gesellschaftlichen Herausforderungen nicht genügen zu können, sich nicht als gute Mutter zu empfinden, den Spagat zwischen Familie und Beruf nicht meistern zu können.“
Manche Frau geht auch erst zum Arzt und klagt über psychosomatische Beschwerden, wie Kopf- oder Rückenschmerzen: „Und man weiß, dass 80% der Rückenschmerzen bei Frauen psychischen Ursprungs sind.“
Ein ärztliches Attest wird benötigt
bevor eine Mutterkur, Mutter-Kind-Kur oder Kur für pflegende Angehörige als Vorsorge oder Rehabilitationskur über die Krankenkasse beantragt werden kann. Die Kuren dauern in der Regel 3 Wochen.
Soll ein Kind mitreisen oder zuhause bleiben? Was wird aus dem Angehörigen, der zuhause gepflegt wird?. so sind die Bedingungen dafür und die Betreuung zu klären. Anlaufstelle für diese und andere Fragen ist die Kurberatungsstelle, die als eine Art Clearingstelle fungiert. Dort kennt man aber auch viele Kliniken, die den Frauen vorgestellt werden können, um die Anmeldung zu erleichtern. Selbst bei einer bewilligten Kur dauert die Wartezeit aktuell allerdings einige Monate.
„Bei unseren eigenen beiden Kliniken handelt es sich um sehr persönliche Häuser
mit kleinen, multiprofessionellen Teams die stets auf das Zusammenwirken von Körper und Geist achten.“ erklärt Michaela Wachsmuth, „Alle Gäste reisen in der Regel am gleichen Tag an und haben so die Gelegenheit, sich auch als Gruppe zu finden. Den Frauen kann das die erleichternde Erkenntnis verschaffen, nicht allein auf dieser Welt zu sein mit ihren Sorgen.“
Auch Väter können eine Vater- oder Vater-Kind-Kur beantragen,
auch wenn sie noch in der Minderzahl sind: „Grund ist hier oft, dass die Mutter nicht mehr zur Verfügung steht, z.B. aufgrund von Tod oder Erkrankung. Einige wenige Häuser haben erste Erfahrungen gesammelt mit reinen Durchgängen von Vätergruppen in ihren Häusern“, weiß Michaela Wachsmuth.
„Der Druck, in der Familie wie auch im Berufsleben funktionieren zu müssen, ist gerade in solchen Situationen auch für Männer enorm und kann zu Erkrankungen führen“.
Und natürlich wächst die Zahl der pflegenden Angehörigen, die an ihre eigenen Grenzen geraten und sich erschöpft, überfordert und ausgebrannt fühlen. Auch sie haben nach Sozialgesetzbuch V einen Rechtsanspruch auf eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme.
Mehrere Wohlfahrtsverbände bieten in Nürnberg Kurberatung an. Sie wirken zusammen in der Elly-Heuss-Knapp-Stiftung / Deutsches Müttergenesungswerk.
In der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Nürnberg, die zum Frauenwerk Stein gehört, ist Sabine Reinholdt Ansprechpartnerin:
http://www.fbs-nuernberg.de/index.php?id=333#c820
Hier geht es zum Frauenwerk Stein: https://www.frauenwerk-stein.de/?id=406
Es ist Träger dieser beiden Kliniken in Oberstdorf und in Aschau:
https://www.klinik-hoheslicht-oberstdorf.de/index.php?id=4
https://www.klinik-sonnenbichl-aschau.de/index.php?id=479&type=0
Bildnachweis: Foto D.Reinecke, Foto D Reinecke
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