Eingewöhnen in der Krippe – ein großer Schritt auch für die Eltern!
Das Kind kommt in die Krippe – ein großer Schritt für die ganze Familie!
Wie kann die Eingewöhnung gut klappen? Tipps dazu gibt Christiane Stein. Sie ist Fachberaterin bei SOKE, einem Dachverband selbstorganisierter Kindertagesstätten, und Dozentin an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm.
„Kinder gewöhnen sich gut ein, wenn die Eltern sich dabei wohlfühlen! Eltern sollten alles tun, um die ErzieherInnen und die Krippe gut kennenzulernen: Was bietet die Kita an Räumen, Personal und Konzept? Wo hält sich mein Kind künftig täglich auf?
Gut, dass die Anmeldung nun online über das Kitaportal erfolgen kann – aber man sollte sich Zeit lassen und sich vor Ort gut informieren! Kein Elternteil muß ein schlechtes Gewissen haben, weil er viel nachfragt. Ein sicheres Gefühl der Eltern kann sich dann auch auf die Kinder übertragen.“
„Für die Eingewöhnung selbst sollten sich Eltern Zeit nehmen“
„Manche Kinder gewöhnen sich binnen 2 bis 3 Wochen gut in der Krippe ein, manche benötigen aber auch 6 bis 8 Wochen. Es gibt da auch unterschiedliche Konzepte und wir raten Einrichtungen, gut hinzuschauen, wie es denn Eltern und Kinder schaffen. Gut ist es, wenn Eltern ihren beruflichen Wiedereinstieg erst etwas später planen können, um nicht unter Druck zu geraten. Es lohnt sich für die Kinder und man sollte einfach achtsam sich selbst gegenüber sein.
Hilfreich ist es, vor und während der Eingewöhnung Kontakt zu anderen Eltern in der Krippe aufzubauen. Manche bieten gezielt Elterntreffen vor der Eingewöhnungszeit an – wenn nicht, sollte man danach fragen.
Auch später kann durchaus nachgefragt werden, ob ein Hospitieren und Beobachten der Kinder in der Krippe möglich ist.
Wichtig ist aber, nicht dauernd das eigene Kind mit anderen zu vergleichen. Es ist ok, dass jedes Kind sich anders verhält!“
„Das Thema `Vereinbarkeit von Familie und Beruf´ muß man ernst nehmen“
„Aber ich bedaure sehr, dass der Ausbau von Krippenplätzen vor allem damit begründet worden ist, dass Eltern auf Kinderbetreuung angewiesen sind, um arbeiten gehen zu können.
Ich stelle als Hauptmotiv für den Krippenbesuch immer in den Vordergrund: Kinder brauchen Kinder!
Schade ist, dass Berufsleben und das Finanzierungsmodell von Kitas den Familien oft nicht genügend Flexibilität lassen, um darauf zu achten, wieviel Zeit das Kind in der Krippe verbringen soll.
Aber wie dem auch sei: Eltern sollten kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie arbeiten – das hilft ihrem Kind nicht!
Kinder brauchen Kinder. Es ist gut, wenn sie sich selbst entdecken in Resonanz mit anderen Kindern um sich herum. Und Eltern wünsche ich, dass sie die Haltung entwickeln können, ihrem Kind was Gutes zu tun beim Besuch einer Krippe.“
Nürnberger Krippenkongress
„Seit 12 Jahren organisiert unser Dachverband SOKE in Nürnberg den Krippenkongress, der jeden Sommer an drei Tagen stattfindet. Wir wollten damals ein Forum schaffen, in dem Krippenpädagogik aufgewertet wird und mittlerweile haben wir rund 230 Teilnehmende aus ganz Bayern! Manchmal kommen ganze Krippenteams. Hier findet auch immer wieder ein Blick auf die Krippenerziehung in anderen Ländern statt und es gibt Vertiefungsworkshops zu pädagogischen Fragen.
Eltern sind auf dem Krippenkongress ebenfalls herzlich willkommen!“
Hier geht es zu SOKE, der Dachorganisation selbstorganisierter Kindertagesstätten:
https://soke.info/
Mehr zum Krippenkongress kann man hier nachlesen:
http://www.krippenkongress.de/
Bildnachweis: Doris Reinecke, Rawpixel, soke
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