Ehrenamt und Kontaktbeschränkungen – Wie ist das vereinbar?
In Deutschland sind ungefähr 31 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert. Und das in verschiedensten Einsatzgebieten: Ehrenamt findet auf dem Sportplatz, im Altersheim, im Krankenhaus, Zuhause und an vielen weiteren Orten statt! Zumindest dann, wenn es keine Kontaktbeschränkungen gibt, Vereinssport und Besuche von alten oder kranken Menschen unbedenklich möglich sind.
Im Rahmen meines Studiums habe ich mit Kommilitoninnen Ende des letzten Jahres eine kleine Umfrage dazu durchgeführt: Nur 9% der Befragten konnten sich seit Beginn der Pandemie im gewohnten Umfang engagieren. 45% haben ihr Engagement seitdem auf Eis gelegt. – Das Ehrenamt läuft auf Sparflamme.
Und auch ich gehöre zu den 31 Millionen und lerne normalerweise einmal in der Woche mit einer jungen Geflüchteten. Aber aktuell ist dieser zusätzliche Kontakt, nah beieinander und auf engem Raum undenkbar.
Auf der anderen Seite ist besonders jetzt, bei unregelmäßigem Unterricht in der Schule, der Anschluss zum Lernstoff und die Unterstützung bei den Lernaufgaben wichtiger denn je. Daher haben wir uns überlegt uns trotzdem zu treffen – digital statt persönlich. Konkrete Fragen werden per WhatsApp-Sprachnachricht gestellt (und so gut es geht beantwortet) und wir treffen uns regelmäßig zur Videotelefonie, manchmal auch nur zum Tee trinken.
Die digitalen Treffen sind dabei natürlich nicht so effizient wie persönliche und ich wage es gar nicht aktuell meine Bildschirmzeit auszurechnen, es geht aber schließlich auch nur um eine Alternative und nicht um einen Ersatz für die persönlichen Treffen.
Je nach Einsatzgebiet gibt es sicherlich ganz unterschiedliche Möglichkeiten den Kontakt zu den Adressaten und Adressatinnen nicht zu verlieren, über welche die zuständigen Ehrenamtskoordinatoren oder -koordinatorinnen sicherlich am besten aufklären und Plattformen zum Austausch empfehlen können.
Doch in vielen Bereichen des Engagements gibt es schlicht und ergreifend keine Alternative – das Ehrenamt kann nicht stattfinden. Wer sich trotzdem engagieren möchte und sich kurzfristig auch einen anderen Einsatzbereich vorstellen kann, für den bietet die Coronavirus-Hilfe vielfältige Möglichkeiten:
Die Hotline für ehrenamtliche Hilfsangebote, Ältere und Hilfesuchende der Stadt Nürnberg ist noch immer aktiv, hier könnt Ihr Eure Hilfe anbieten und Euch als Helfer oder Helferin registrieren lassen. Die Hotline erreicht Ihr unter der Telefonnummer 0911 231-2344 und weitere Informationen unter https://www.nuernberg.de/internet/nuernberg_engagiert/corona.html
Es gibt aber auch ganz aktuelle Hilfsbedarfe: Zurzeit sucht zum Beispiel das BRK Nürnberg dringend helfende Hände zur Unterstützung in den Pflegeheimen. Genauere Informationen findet Ihr unter folgendem Link: https://www.kvnuernberg-stadt.brk.de/ueber-uns/spalte-4/informationen-downloads/meldungen-und-pressemitteilungen/coronavirus-aktuelle-meldungen.html?fbclid=IwAR1KtIt9KceZrW47DeCoiiaone6rgAYNEqdEqsU2kqzx3fjpBFb00j44Hb0
Bildnachweis: Adobe Stock, Magdalena Groskurth
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