Der Nürnberger Elternverband in „Corona-Zeiten“
„Eigentlich wollten wir in diesen Wochen unser 50jähriges Jubiläum feiern“, seufzt Bernd Zinkel vom Vorstand des Nürnberger Elternverbandes. Acht Veranstaltungen und ein Festakt mussten abgesagt werden und viele Arbeitskreissitzungen des Verbands, der sich als Lobby für Schülereltern in Nürnberg versteht.
Dennoch ist der Verband auch in Zeiten der Coronakrise aktiv und hat aktuell, gemeinsam mit dem Gesamtelternbeirat der Kitas e.V. eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: „Die Elternvertretungen der Stadt Nürnberg fordern anfallende Gebühren für Kindertagesstätten, Horte, Mittagsbetreuungen sowie die Kosten der Ganztagesschulen zu erstatten.“ Eine Entscheidung darüber steht aktuell noch aus.
Das Büro des NEV ist geschlossen, doch Bernd Zinkel weist ausdrücklich darauf hin, dass der Elternverband via Mail erreichbar ist für Eltern, die mit ihm in Kontakt treten möchten: Sie erreichen ihn unter der Adresse buero@nuernberger-elternverband-ev.de
Bernd Zinkel nimmt wahr, dass Schulen und Lehrkräfte lebhaft bemüht sind, Schülern digitale Plattformen anzubieten, die ein Lernen zuhause ermöglichen und dass sie alle Möglichkeiten nutzen, um Eltern zu kontaktieren.
Abschlussklassen, ob an der Mittelschule oder am Gymnasium, befänden sich aktuell in einer großen Hängepartie, auch wenn alle Abschlussprüfungen in irgendeiner Weise verschoben worden sind.
Ab einem Alter von etwa 12 Jahren könnten viele Schüler zuhause selbständig arbeiten und wüssten zumindest ansatzweise, wie sie ihr Lernen organisieren können. „Aber man muss das, je nach Alter, sehr differenziert sehen: Jüngere Kinder brauchen Anleitung durch einen Elternteil, selbst wenn sie einen Wochenplan für ihr Lernpensum vorliegen haben“.
Vergessen dürfe man nicht, die Doppelt- und Dreifachbelastung, der viele Eltern aktuell ausgesetzt sind: „Sie gehen entweder noch aus dem Haus, um zu arbeiten oder arbeiten im Homeoffice. Selbst Einkaufen bietet im Moment Zusatzbelastungen und kann nicht schnell nebenbei erledigt werden, weil nur ein Familienmitglied den Laden betreten soll oder sich vor dem Geschäft Schlangen bilden“.
„Dabei haben wir erst eine Woche Shutdown hinter uns und keiner weiß, wie lange das dauern wird“,sagt Bernd Zinkel, „Da sind manche Eltern dankbar, an ihrem Arbeitsplatz noch eine gewisse Normalität erleben zu dürfen. Ich kenne zum Beispiel eine teilzeitschäftigte Mutter, die macht aktuell von 6:00 – 9:00 Uhr Homeoffice, bevor sie sich um ihr Kind kümmert und später am Tag setzt sie sich nochmal an den Schreibtisch.“
Bernd Zinkel rät Eltern, alles dafür zu tun, dass sie selber die Nerven behalten. Nach wie vor sollte der Dialog mit Lehrkräften gesucht werden, jetzt eben via Mail. Vielleicht können ja Tipps oder zusätzliches Material für die Arbeit mit dem Schulkind geliefert werden.
„Vor allem aber sollten Eltern den Kontakt zu anderen Eltern suchen, den meisten liegt ja eine Klassenliste vor. Ruhig mal andere Familien anrufen, auch wenn man sie noch nicht kennt!“
https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/coronavirus.html
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